Ohm Innovation Talks 2024
Rückblick: Ohm Innovation Talks und Ringvorlesung Nachhaltigkeit
Die diesjährige Vortragsreihe „Ohm Innovation Talks“ und „Ringvorlesung Nachhaltigkeit“, veranstaltet von der Technischen Hochschule Nürnberg (Ohm) und uns, dem Energie Campus Nürnberg (EnCN), ist erfolgreich zu Ende gegangen. Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten spannende Fragen rund um das Thema Nachhaltiges Bauen und energieeffiziente Gebäude.
Ob innovative Heizsysteme, verbesserte Wärmedämmung oder effiziente Sanierungsmethoden – die Vorträge boten vielfältige Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten einer nachhaltigen Bauweise. Auch die Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen wurde eingehend beleuchtet.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden und Referenten, die die Reihe zu einem Erfolg gemacht haben!
Bauen und Gesellschaft in der Transformation
Den Auftakt machte Prof. Dr. Roland Krippner, der innovative Ansätze für die energetische Ertüchtigung und nachhaltige Transformation des Gebäudebestands präsentierte – von Lowtech-Konzepten bis hin zur Kreislaufwirtschaft. Anschließend gab Prof. Dr. Johannes Kister Einblicke in die Umgestaltung des ehemaligen Quelle-Gebäudes in Nürnberg zu einem gemischten, zukunftsorientierten Quartier. Die Vorträge zeigten praxisnah, wie nachhaltiges Bauen und Stadtplanung den Wandel vorantreiben können.
Wärmedämmung der Zukunft
Prof. Dr. Wolfgang Krcmar beleuchtete die Zukunft der Wärmedämmung und präsentierte innovative Ansätze zur Verbesserung von Wandbaustoffen sowie die Entwicklung eines neuartigen Ersatz-Baustoffs. Ziel ist es, die Energieeffizienz zu steigern und CO₂-Emissionen zu reduzieren.
Constance Köpke stellte das Energiespeicherhaus-Projekt vor, das in Zusammenarbeit mit der TH Nürnberg und dem EnCN in Herzogenaurach entstand. Die acht Plusenergie-Reihenhäuser kombinieren hochwärmedämmende Baustoffe mit einer optimierten Gebäudetechnik und bieten eine Modelllösung für nachhaltige Quartiere.
Energieeffiziente Gebäudetechnik
Die effiziente Integration verschiedener Erzeuger- und Speichertechnologien war das zentrale Thema von Prof. Dr. Arno Dentel. Er verglich unterschiedliche Methodiken zur Betriebsführung und zeigte auf, wie diese zur Optimierung der Gebäudetechnik beitragen können.
Klaus-Paul Koch präsentierte ein innovatives Sanierungsprojekt, das regenerative Energieversorgung mit modernster Technik und nachhaltigem Design verbindet. Das Ergebnis ist ein Gebäude, das sowohl energieeffizient als auch optimal auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt ist.
Nachhaltige Gebäude
Prof. Dr. Bruno Hauer erläuterte, wie Nachhaltigkeitsbewertungen und -zertifikate die Planung nachhaltiger Gebäude unterstützen und deren Beitrag zur Ressourcenschonung und Energieeffizienz dokumentieren. Dabei wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt und deren Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit miteinander verglichen.
Dr. Dina Barbian ging auf die Herausforderungen der Baubranche ein, wie hohe CO₂-Emissionen und Ressourcenverbrauch, und stellte Konzepte für zirkuläres und klimaneutrales Bauen vor. Ein wichtiger Aspekt dabei ist der Einsatz natürlicher und regionaler Materialien, um die Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern.
Heizungssysteme im Vergleich
Eine Vielzahl von Heizsystemen präsentierte Prof. Dr. Wolfram Stephan, die den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes 2024 entsprechen, insbesondere den Einsatz von Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybridsystemen für den Wohnungsbereich. Er bewertete diese Systeme hinsichtlich ihrer Effizienz und ihrer Fähigkeit, 65 Prozent der bereitgestellten Wärme aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.
Steffen Horn von Buderus sprach über die „Zeitenwende“ in der Gebäudetechnik und die Herausforderung, die Energiewende im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und modernen technischen Lösungen erfolgreich umzusetzen.
Sanieren im Bestand
Dr. Simon Schmidt stellte im Rahmen des Fraunhofer-Leitprojekts Bau-DNS den "SystemBauKasten" vor – ein modulares System für nachhaltige und zirkuläre Fassadensanierungen. Dieses System optimiert den gesamten Sanierungsprozess, von der Bestandsaufnahme bis zur Montage, und trägt durch digitale sowie reale Verknüpfungen zur CO₂-Reduktion und Bewältigung des Arbeitskräftemangels bei.
Peter Braun berichtete über das größte Pilotprojekt zur seriellen Sanierung in Deutschland im Energiesprong-Prinzip, das von der GEWOBau Erlangen durchgeführt wird. Der Fokus liegt auf schnellen CO₂-Einsparungen in energetisch ineffizienten Bestandsgebäuden. Dabei wurden die Herausforderungen des Baukastenprinzips ausführlich diskutiert.