Martin Schmidt studierte Mathematik mit Studienrichtung Informatik an der Leibniz Universität Hannover und wurde dort 2013 mit einer Arbeit über Innere-Punkte-Methoden – einem Bereich der mathematischen Optimierung – promoviert. Nach einem weiteren PostDoc-Jahr in Hannover wechselte er für die Juniorprofessur „Optimierung von Energiesystemen“ an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und den Energie Campus Nürnberg. Im Jahr 2017 wurde seine Juniorprofessur positiv evaluiert. Seit dem 1. Januar 2019 ist Martin Schmidt Professor für Nichtlineare Optimierung am Fachbereich IV der Universität Trier und Fellow des Energie Campus Nürnberg.
Der Forschungsschwerpunkt von Martin Schmidt sind die mathematische Optimierung und dort insbesondere die sogenannten nichtlinearen und gemischt-ganzzahligen Optimierungsprobleme. Die Motivation für das Studium dieser mathematischen Probleme bezieht Schmidt insbesondere aus dem Anwendungsbereich der Energieforschung und dort beispielsweise aus dem optimalen Betrieb und der optimalen Auslegung von Energienetzen wie Strom- oder Gasnetzen. Die Energieflüsse in diesen Netzen werden durch nichtlineare Modelle beschrieben und die Steuerung dieser Netze erfordert diskrete Entscheidungen wie "Schalte ich diesen Verdichter ein oder nicht?". Diese Problemklasse ist mathematisch sehr herausfordernd. Martin Schmidt entwickelt die notwendigen Verfahren zur Lösung dieser Probleme und wendet sie auf konkrete Probleme, z. B. aus dem Bereich der deutschen Energiewende, an.
In Trier wird er insbesondere an dem Graduiertenkolleg "Algorithmische Optimierung" mitwirken und freut sich dort und in anderen neuen Kooperationen schon auf spannende interdisziplinäre Fragestellungen und mathematische Herausforderungen.