Zentrum Wasserstoff.Bayern wird in Nürnberg eröffnet

Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Wissenschaftsminister Bernd Sibler eröffnen das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) in den Räumen des Energie Campus Nürnberg.

Die Bayerische Staatsregierung hat beschlossen, das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) zur Entwicklung und Umsetzung der bayerischen Wasserstoffstrategie am Energie Campus Nürnberg (EnCN) anzusiedeln. Den Vorstand des Zentrums bilden die beiden FAU-Professoren Prof. Dr. Veronika Grimm, Vorsitzende der Wissenschaftlichen Leitung des EnCN und Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung und Sprecher des Forschungsbereichs Speicher am EnCN. Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Als am häufigsten auf der Erde vorkommendes Element hat er das Potenzial, als Energiespeicher und Brennstoff, in Mobilität und Industrie auf klimafreundliche Weise die Energieversorgung von Morgen mitzubestimmen. Am EnCN hat die FAU gemeinsam mit anderen Forschungseinrichten bereits eine hervorragende Position im Bereich innovativer Technologien für die Wasserstoffwirtschaft erarbeitet. Die Gründungsveranstaltung fand am 5. September in den Räumen des EnCN statt, wo das H2.B auch seinen Sitz haben wird.

Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) soll Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenzubringen, um die „Wasserstoffwirtschaft“ und insbesondere Wasserstoff in der Mobilität in Bayern schnellstmöglich voranzubringen und den Einsatz von Wasserstoff in der breiten Praxisanwendung zu erreichen. Anlässlich der Gründung des H2.B hat die Bayerische Staatsregierung ein Wasserstoffbündnis mit den zentralen Akteuren einer zukünftigen bayerischen Wasserstoffwirtschaft begründet. Das H2.B soll mit seinen Partnern Industrie, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft auf einer ambitionierten Zeitachse gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung eine Wasserstoffstrategie erarbeiten. Demonstrationsprojekte in spezifischen Handlungsfeldern sollen von Beginn an eine bedeutende Rolle spielen. Die Erkenntnisse aus den wissenschaftlich flankierten Demonstrationsprojekten sollen unmittelbar genutzt werden, um schnell die großskalige Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft zu erreichen.

Die Tatsache, dass der Ministerpräsident und zwei Staatsminister zur Gründung des H2.B nach Nürnberg kommen unterstreicht die hohe politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz des Themas. Der Ministerpräsident Dr. Markus Söder betont: „Im Koalitionsvertrag haben wir eine Wasserstoffstrategie beschlossen und hier am Energie Campus Nürnberg schaffen wir mit dem Zentrum Wasserstoff.Bayern den Nexus der Wasserstoffforschung. Dafür investieren wir einen zweistelligen Millionenbetrag.“ Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ergänzt: „Schon heute ist die bayerische Wirtschaft im Bereich Wasserstoff gut aufgestellt. Diese Position gilt es weiter auszubauen. Dies erreichen wir mit dem Zentrum Wasserstoff.Bayern und dem Wasserstoffbündnis aus Unternehmen und Forschungspartnern. Damit werden wir die wirtschaftliche Stärke und damit den Wohlstand in Bayern sichern.“ Wissenschaftsminister Bernd Sibler betont die weit fortgeschrittene Forschung: „Wasserstoff ist die Nummer 1 im Periodensystem und hat sehr spannende Eigenschaften. Das wissenschaftliche Umfeld in der Region Nürnberg hat mit der bestehenden Hochschullandschaft, aber auch mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen sehr hohe Kompetenz in diesem Bereich. Dies gilt es nun auch in Anwendung zu bringen, damit wir in Bayern die Nummer 1 in Forschung und Anwendung sind.“

Die Vorstände des neuen Zentrum Wasserstoff.Bayern – H2.B, Prof. Dr. Veronika Grimm und Prof. Dr. Peter Wasserscheid, sind schon lange gemeinsam am Energie Campus Nürnberg in der Energieforschung aktiv. Grimm leitet den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftstheorie an der FAU und ist Vorsitzende der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus Nürnberg. Wasserscheidist Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Reaktionstechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und zugleich Direktor am Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energie (HI ERN). Am EnCN ist er in der Wissenschaftlichen Leitung Sprecher des Forschungsbereichs Speicher.

„Wasserstofftechnologien sind ein wichtiger Schlüssel für die umfassende Transformation des Energiesystems und damit für das Erreichen unserer ehrgeizigen Klimaziele. Geschäftsmodelle von Einzelnen können aber nur dann entstehen, wenn Andere auch mitziehen. Daher ist die Koordination der Aktivitäten richtig und wichtig“, sagt Prof. Dr. Veronika Grimm. „Auf dem Energie Campus Nürnberg kooperieren FAU, Fraunhofer, TH Nürnberg, ZAE Bayern und HI ERN seit langem erfolgreich in der Energieforschung und zwar ganz gezielt mit dem Blick auf die Anwendung – insofern ist die räumliche Ansiedlung des Zentrum Wasserstoff.Bayern – H2.B hier nur konsequent“.

„Die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft besteht aus grünen und günstigen Wasserstoffquellen, die über effiziente Wasserstoff-Logistikpfade mit hochwertigen Anwendungen, z.B. im Mobilitäts- oder Industriebereich, verknüpft werden“, erläutert Prof. Dr. Peter Wasserscheid. „Forschung und Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt, so dass wir mittlerweile mit sehr hoher Sicherheit sagen können, dass Wasserstofftechnologien eine Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland und weltweit spielen werden. Jetzt kommt es darauf an, die weiterhin notwendigen, intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit einer stark beschleunigten Implementierung in praktische Anwendungen zu verknüpfen.“

Die Gründungsmitglieder des Wasserstoffbündnis Bayern sind: Audi AG, Bayernoil Raffineriegesellschaft mbH, Bayernwerk AG, BayWa AG / BayWa r.e. renewable energy GmbH, BMW AG, ESTW - Erlanger Stadtwerke AG, H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG, Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien, Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, Linde plc, MAN Energy Solutions SE, MAN Truck & Bus SE, NürnbergMesse GmbH, Robert Bosch GmbH, Schaeffler Technologies AG & Co. KG und die Siemens AG.

Die Partner des Bündnisses machen damit deutlich, dass sie zur Stärkung und zum Ausbau der Technologiekompetenz Bayerns im Bereich innovativer Wasserstofftechnologien beitragen werden und die Aktivitäten des Zentrums Wasserstoff Bayern unterstützen. Das Bündnis ist offen für weitere Partner, für die Wasserstoff große Chancen birgt. Eine Kontaktaufnahme ist jederzeit über die Homepage des Zentrums möglich: www.h2.bayern

Bilder: Kurt Fuchs/H2.B

Download Pressemeldung