Podiumsdiskussion: Wasserstoff und Wärme in Haushalten und Industrie
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Die Veranstaltung findet in der Technischen Hochschule Nürnberg am Keßlerplatz 12, Hörsaal KA.002 statt.
Außerdem wird die Veranstaltung aufgezeichnet und kann später unter youtube/encn angesehen werden.
Die Veranstaltung ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Moderation: Asena Göztepe, Lehrstuhl Chemische Reaktionstechnik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Wasserstoff zur Wärmeerzeugung – Aspekte aus der anwendungsorientierten Forschung
Prof. Dr. Frank Opferkuch:
Forschungsprofessor für dezentrale Energiewandlung und Speicherung, Leitung des Kompetenzzentrums Energietechnik, Technische Hochschule Nürnberg
- Die Wärmewende erfordert emissionsfreie, aber insbesondere auch pragmatische, ausgereifte und schnell umsetzbare Lösungen. Welche Rolle kann dabei der Wasserstoff spielen? Der Beitrag soll die Wärmeerzeugung durch den Energieträger Wasserstoff unter diesen Aspekten diskutieren.
»Wasserstoff ist ein hervorragender Energiespeicher der vielfältig einsetzbar ist. Aber Umwandlung und Speicherung stellen große Herausforderungen an Material und Technik. Die Wirtschaftlichkeit wird daher die entscheidende Frage sein, die gelöst werden muss.« Prof. Dr. Frank Opferkuch
Ist Wasserstoff das „Naturgas“ von morgen? – Wofür wir Wasserstoff wirklich brauchen.
Prof. Dr. Jürgen Karl:
Professor für Energieverfahrenstechnik, FAU Erlangen-Nürnberg
Wasserstoff und Wasserstoffderivate wird für den Automobilsektor künftig keine Rolle spielen. Wofür brauchen wir dann Wasserstoff? Fürs Heizen, für unsere Kraftwerke oder vielleicht gar nicht? Klar ist: Wasserstoff wird teuer bleiben. Dennoch brauchen wir künftig richtig viel grünen Wasserstoff.
»Klimawandel und die politischen Verwerfungen der letzten Jahre machen deutlich: die Abkehr von fossilem Erdgas ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Energiewende. Grüner Wasserstoff kann Erdgas nicht überall ersetzen, ist aber in vielen Bereichen alternativlos.«Prof. Dr. Jürgen Karl
Wasserstoff richtig einsetzen: wo liegen die Stärken, wo die Schwächen und was sollte Politik jetzt anpacken
Dipl. Umwelt Ing. (FH) Martin Stümpfig:
Landtagsabgeordneter BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Grüner Wasserstoff ist kostbar und sollte gezielt dort eingesetzt werden, wo er am dringendsten benötigt wird. Wo ein Prozess auch gut elektrifiziert werden kann, ist der direkte Einsatz von grünem Strom vorzuziehen. Die Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft muss die Politik heute setzen.
»Wasserstoff wird in der Industrie eine große Rolle spielen und auch für den Betrieb von Gaskraftwerken, die dann einspringen, wenn das Aufkommen an Wind- und Solarenergie niedrig ist. Wasserstoff sehe ich aber nicht im Wärmebereich und nur in Nischen im Mobilitätsbereich. Hier gibt es weit effizientere Alternativen.«Dipl. Umwelt Ing. (FH) Martin Stümpfig
Grüner Wasserstoff im Praxisbetrieb
Dipl.-Ing. (FH) Norbert Zösch:
Geschäftsführer, Stadtwerk Haßfurt GmbH
Das Praxisbeispiel in Haßfurt zeigt auf, wie man Überschüsse aus der regenerativen Erzeugung in grünen Wasserstoff speichern und bei Bedarf mit Hilfe eines BHKW in Strom und Wärme umwandeln kann. Der öffentliche Austausch auf Plattformen und Veranstaltungen wie dieser soll den Wissenstransfer zwischen den Akteuren in Wissenschaft und Praxis fördern.
»Über die Schlüsselrolle von Wasserstoff im Energiesystem herrscht heute weitgehend Konsens. Praxisbeispiele sind noch rar gesät, können aber helfen, die Technologien zu optimieren und damit letztendlich auch die wirtschaftliche Attraktivität zu verbessern. «Dipl.-Ing. (FH) Norbert Zösch